Warum ich RSS-Feeds sozialen Netzwerken vorziehe

Marco Romano

Warum ich RSS-Feeds sozialen Netzwerken vorziehe

In den letzten Jahren hat sich meine Begeisterung für soziale Netzwerke merklich abgekühlt. Endlose Timelines voller zusammenhangloser Beiträge, die ich nur oberflächlich überfliege, lassen mich oft unbefriedigt zurück. Ich sehne mich nach einem bewussteren, ruhigeren Medienkonsum – und genau da kommt RSS ins Spiel.

Was ist RSS eigentlich?

RSS (Really Simple Syndication) ist ein offener Standard, mit dem man Inhalte von Websites abonnieren kann. Ein RSS-Reader bündelt neue Blogposts, Artikel oder Comics aus den Quellen, denen ich folge – ganz ohne Werbung oder Algorithmen. Für mich ist das eine Art persönlicher Zeitungsstapel, den ich in meinem Tempo durchgehen kann.

Ähnlichkeiten mit sozialen Medien

Klar, auch RSS ist ein Strom aus Beiträgen verschiedener Autor:innen. Ich entscheide, wem ich folge, und niemand sieht, ob ich einen Beitrag tatsächlich gelesen habe – ähnlich wie bei Twitter, Mastodon oder Instagram. Viele Reader ermöglichen sogar eine Gruppierung in Themenordner, was einer Timeline schon nahekommt.

Doch hier endet die Gemeinsamkeit

Der große Unterschied: Bei RSS gibt es ein Ende. Wenn alle neuen Beiträge gelesen sind, ist Schluss – kein endloses Scrollen, keine ständige Reizüberflutung. Außerdem sind Blogposts in der Regel länger, strukturierter und oft mit einem Titel versehen. Diese Titel helfen mir zu entscheiden, worauf ich Lust habe – statt mich von Schlagzeilen oder viralen Trends lenken zu lassen.

Ein weiterer Pluspunkt: Keine eingebetteten Kommentare, Likes oder Shares. Ich lese Inhalte, ohne sofort auf Reaktionen oder Gegenmeinungen anderer zu stoßen. Das schafft Raum für Reflexion – und Ruhe.

Warum fühlt sich RSS besser an?

Vielleicht, weil ich mich beim Lesen eines RSS-Feeds aktiver entscheide. Ich klicke gezielt auf Beiträge, statt sie einfach durchzuscrollen. Es entsteht kein Druck, ständig „up to date“ zu sein. Ich kann sogar Beiträge als gelesen markieren – ein kleiner psychologischer Trick, der mir das Gefühl gibt, die Kontrolle zu behalten.

Und ja, es ist auch ein Unterschied, ob ich Inhalte in einem minimalistischen Reader konsumiere – oder eingebettet in eine Plattform, die meine Aufmerksamkeit zu Geld macht.

Fazit

Für mich ist RSS mehr als nur eine technische Lösung – es ist eine bewusste Entscheidung für Qualität vor Quantität. Es erinnert mich daran, dass ich selbst wählen kann, was ich lese, wann ich lese und wie tief ich einsteige. Vielleicht ist das die Rückkehr zu einem Internet, das mir gehört – statt einer Plattform, die mich besitzt.

Über mich

Hallo, ich bin Marco. Ich erstelle professionelle Websites mit WordPress — überwiegend für kleine und mittelständische Unternehmen. Mein Fokus liegt auf optimaler Performance, SEO und bewährten Methoden zur Barrierefreiheit.

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